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Marispace-X arbeitet mit NVIDIA zusammen, um Meeresdaten mit KI im europäischen Dataspace-Projekt zu transformieren

Das Gaia-X-Projekt Marispace-X arbeitet gemeinsam mit NVIDIA an softwaredefinierten, vernetzten, KI-basierten Lösungen für die Weltmeere. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die riesigen Datenmengen, die im maritimen Datenraum von Marispace-X erzeugt werden, mit Hilfe modernster Hardware und KI-Verfahren zu analysieren.

Kiel, Deutschland. Das mit mehreren Millionen Euro dotierte europäische Cloud-Projekt Marispace-X, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) co-finanziert wird, arbeitet gemeinsam mit NVIDIA an softwaredefinierten, vernetzten, KI-basierten Lösungen für die Weltmeere. Die Zusammenarbeit wurde von Projektkoordinator Jann Wendt vom Kieler Cloud-Geodaten-Spezialisten north.io bekannt gegeben und beginnt am 6. November 2023.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, die riesigen Datenmengen, die im maritimen Datenraum von Marispace-X anfallen werden, mit Hilfe modernster Hardware und KI-Verfahren zu analysieren. "Die Zusammenarbeit mit NVIDIA wird hochleistungsfähiges maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz in unsere riesigen Datenmengen aus den Ozeanen bringen - und damit neue Erkenntnisse über die Umwelt ermöglichen", sagt Jann Wendt über die neue Kooperation.

Den Grundstein für diese Kooperation legte Wendt mit einem Vertreter des GEOMAR aus Kiel während der Dienstreise des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther ins Silicon Valley im vergangenen Juni. "Modernste KI-Innovationen ermöglichen neue Wege zum Schutz der Weltmeere", sagte Shilpa Kolhatkar, Global Head of AI Nations bei NVIDIA. "Durch die Integration von NVIDIA-Technologien und der Geodaten-Expertise von north.io ist das Marispace-X-Projekt bereit, einen Durchbruch in der Nachhaltigkeit der Ozeane zu erzielen."

Hochmoderne KI-Technologie für Marispace-X

Spezialisten der verschiedenen Mitglieder des Marispace-X-Konsortiums testen bereits NVIDIA-Technologien, darunter NVIDIA RAPIDS für Data Science und NVIDIA Modulus für die Entwicklung von KI-Modellen zur Beschleunigung von Physiksimulationen sowie die KI-Supercomputing-Plattform NVIDIA DGX für Anwendungsfälle wie die Erstellung neuartiger und hochgenauer akustischer Modelle und die beschleunigte Berechnung von Unterwasserdaten.

Dies wird auch von Konsortiumsmitglied IONOS bestätigt: "IONOS arbeitet seit langem eng mit NVIDIA zusammen, was sich nun auch auf das Marispace-X-Projekt erstreckt. Mit der neuesten Hardware von NVIDIA für die Marispace-X-Forschung können wir schnell skalierbare analytische Workloads abbilden und die Entwicklung von KI-Algorithmen erheblich beschleunigen" , erklärt Rainer Straeter, SVP Technology Office bei IONOS.

Der Schwerpunkt liegt auf praktischen Anwendungen

In Zukunft könnten die Technologien auch eingesetzt werden, um mit Hilfe von KI und Sensorfusion Objekte zu erkennen, mit Hilfe von Physics AI Vorhersagen zu erstellen oder kritische maritime Infrastrukturen durch die Erkennung kleinster Veränderungen besser zu schützen. So könnte sie beispielsweise helfen, die optimalen Standorte für Seegraswiesen in der Ostsee zu finden, die ein sehr wichtiger CO2-Speicher für die Erreichung der Klimaneutralität in der Zukunft sein können. Die umfassenden Analysen könnten Aufschluss über die spezifischen Bodeneigenschaften oder Mikroströmungen geben, die die Wiesen benötigen. "Ziel ist es, Seegras gezielt zu kultivieren, um die Auswirkungen des Klimas auszugleichen", sagt Wendt.

Darüber hinaus erstreckt sich die Zusammenarbeit von Marispace-X mit NVIDIA auch auf den Finanzdienstleistungs- und Versicherungssektor, einschließlich der Modellierung nachhaltiger Finanzen, ESG und der Bewertung von Naturkatastrophen. Digitale Plattformen und intelligente Dienste, die auf Meeresdaten, KI und digitalen Zwillingen basieren, werden entstehen und dazu beitragen, Risiken wie die für Offshore-Infrastrukturen von Erneuerbaren Energien besser zu managen.

Präsentation beim Bundeskanzler

Die neuen technischen Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenarbeit mit NVIDIA ergeben, sind laut Wendt auch für die Etablierung der Blue Data Economy in Europa von großer Bedeutung. Konkrete Anwendungen des Projekts werden Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem kommenden Digitalgipfel der Bundesregierung vom 20. bis 21. November in Jena vorgestellt. Er wird den Marispace-X-Stand besuchen, um sich über das Projekt zu informieren.

Hintergrund zu Marispace-X

Marispace-X ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimapolitik im Rahmen von Gaia-X gefördertes Projekt. Ziel ist es, ein maritimes Datenökosystem aufzubauen, das es Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und NGOs ermöglicht, die über und aus dem Meer gewonnenen Daten auf der Grundlage europäischer Standards und Werte sicher zu verwalten, zu verteilen und zu analysieren, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und künftig neue innovative Lösungen und Dienste zu entwickeln.

 

 Mit der Entwicklung dieses digitalen Ökosystems der Ozeane adressiert das Projektkonsortium mehrere wichtige Herausforderungen dieses Jahrzehnts wie Klimawandel, Meeresschutz und digitale Transformation durch zahlreiche praktische Anwendungsfälle, darunter Offshore-Windkraft, Biologischer Klimaschutz, Munition im Meer, das Internet Of Underwater Things und der Schutz kritischer Infrastruktur.

 

Das Projektkonsortium wird von dem Cloud-Geodaten-Spezialisten north.io GmbH und dem Cloud-Anbieter IONOS geleitet. Darüber hinaus umfasst es die Konsortialpartner Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD),das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die Stackable GmbH, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)und die Universität Rostock. Die Einbindung zahlreicher weiterer internationaler assoziierter Partner und maritimer Akteure gewährleistet eine anwendungsorientierte Entwicklung in allen Bereichen.

Datum
8. November 2023
Kategorie
Offshore
Schutz des Klimas
Autor
Adrian J. Neumann
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